Erfahrungsbericht einer Fastenteilnehmerin

Basenfasten im Gutshaus Strobel auf West-Rügen: Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin (Osterwoche 2018)

 

Um es gleich vorwegzunehmen: Meine Basenfasten Woche auf Rügen war einer meiner schönsten und nachhaltigsten Urlaube überhaupt und Wellness pur für Körper, Seele und Geist. Mit dazu beigetragen hat wesentlich die ganz besondere Atmosphäre im Gutshaus Strobel auf West-Rügen, das von Simone Strobel (Fastenleiterin) und Dirk Strobel (Koch, Imker, Gärtner, Gästehausleiter u.v.m. ) geleitet wird und die die Kursteilnehmer ganztägig begleiten, inklusive der gemeinsamen Mahlzeiten und der täglichen Wanderungen. Sie haben viele Geschichten über ihre Heimat Rügen zu erzählen. Man spürt als Gast sehr schnell, dass beide mit großer Leidenschaft ihrem Gutshaus betreiben. Dies und noch vieles mehr macht die „besondere Atmosphäre“ bei Familie Strobel aus.

Ich bin in dieser Woche, übrigens mein erster Aufenthalt auf Rügen und mein allererster Fastenkurs überhaupt, zum Rügen Fan geworden. Bei den täglichen Wanderungen mit meiner 6-köpfigen Fastengruppe (4 Frauen, 2 Männer) habe ich die Insel Hiddensee, die Insel Ummanz, Kap Arkona und die Schaabe (herrlicher Sandstrand) kennengelernt. Auch die überraschende österliche Schneewanderung durch Wiesen und Wald rund um den Gutshof war bei leichtem Schneetreiben und erträglicher Kälte ein unvergessliches Erlebnis für unsere Gruppe. Bewegung an der frischen Luft ist ein wichtiger Bestandteil des Fastens. Wetterbedingt sind wir in der Woche (Ende März, Anfang April) nur gewandert, aber auch Radfahren und Nordic Walking Touren sind möglich.

Ich habe ca. 2 Kilo in dieser Woche abgenommen, was allerdings nicht geplant war und halte heute, gut drei Wochen nach meiner Rückkehr in den Alltag, mein Gewicht immer noch, u.a. weil ich versuche, nur noch drei Mahlzeiten täglich einzunehmen und nach Möglichkeit nach 19.00 Uhr nichts mehr zu essen. Andere Kursteilnehmerinnen hatten am Ende der Basenfasten Woche keinen bis geringen Gewichtsverlust, wogegen ein Kursteilnehmer fast 5 Kilo verlor (Raucher und Weintrinker). Das Thema Gewichtsabnahme ist sehr individuell, war aber auch bei den meisten Kursteilnehmern in meiner Gruppe nicht der Hauptgrund für das Basenfasten.

Sehr positiv habe ich es empfunden, dass die mit 6 Personen recht kleine Fastengruppe sehr gut miteinander harmonierte. Wir lernten uns alle erst im Gutshaus Strobel kennen, kamen aus unterschiedlichen Berufsgruppen. Am ersten Abend gab es eine kurze Vorstellungsrunde beim Abendessen. Die Teilnehmer/-innen meiner Gruppe waren zwischen Mitte dreißig und Ende fünfzig Jahre alt.

Meine persönlichen Erwartungen an die Basenfasten Woche auf Rügen wurden mehr als erfüllt. Besonders schön fand ich den an das Gutshaus angrenzende Wellnessbereich auf gut 200 m2: Saunabereich (Sauna, Dampfbad, Duschen, Ruheraum mit Tür zum großen Garten) im Erdgeschoss und ein großer Empfangsbereich, wo wir täglich nach dem Frühstück ein 45-minütiges warmes Fußbad mit Rügener Heilkreide genießen konnten. Während des Fußbades stellte uns Simone Strobel u.a. die positiven Wirkungen der Rügener Heilkreide und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten (Vollbad, Ganzkörpermassage, Gesicht etc.) vor. Sie berichtete auch immer wieder von den interessanten Erfahrungen von anderen Fastenkursteilnehmern. Gesprächsstoff ging uns nie aus, es kam nie Langeweile auf. Die Mahlzeiten und Angebote dazwischen waren sinnvoll geplant, es gab kein Muss, immer überall teilzunehmen, man konnte sich auch mal auf sein Zimmer zurückziehen, was in meiner Gruppe aber nur selten in Anspruch genommen wurde.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichteten Zimmer bzw. Ferienwohnungen, verteilt auf drei Etagen. Hier ein Tipp für besonders große Menschen (ab 1,90 m): Bei der Buchung nach Möglichkeit nach Zimmern bzw. Ferienwohnungen mit Betten ohne Fußkante und mit ausreichend hohen Duschen fragen.

Bereichernd empfand ich auch den Gedankenaustausch mit den anderen Kursteilnehmern/-innen, die sich fast alle aus gesundheitlichen Gründen für eine Basenfasten Woche entschieden hatten. Gesprächsstoff war auch oft das Fasten nach Buchinger, wo man ausschließlich Wasser und Tee zu sich nimmt und wo es auch Kursangebote im Gutshaus Strobel gibt (siehe Terminübersicht auf der Homepage: Kurse von März bis Oktober). Für mich selbst kommt Fasten nach Buchinger, u. a. aus gesundheitlichen Gründen, nicht in Frage. So ging es auch manch anderem Teilnehmer in unserer Gruppe, wobei auch Teilnehmer dabei waren, die schon mehrfach Buchinger Fastenkurse besucht hatten. Insofern gab es auch hier immer wieder interessante Gespräche und Erfahrungsberichte innerhalb unserer Gruppe, die von unserer Fastenleitern Simone Strobel mit ihren Erfahrungen zu den beiden Fastenarten ergänzt wurden. Alles sehr spannende, inspirierende und lehrreiche Berichte, aber auch sehr individuell: was dem einen gut tut, bekommt dem anderen überhaupt nicht. Selbst ausprobieren, was mir gut tut, heißt hier die Devise.

Im OG des Wellnessbereiches befinden sich verschiedene, modern und geschmackvoll (fast 5-Sterne Niveau) eingerichtete Behandlungsräume für Massagen, Fußpflege, Fußreflexzonenmassage und andere kosmetische Anwendungen, die von mir und anderen Kursteilnehmern gerne genutzt wurden, wobei diese Kosten verständlicherweise nicht im Pauschalpreis der Basenfasten-Woche enthalten sind. Ich kann die Anwendungen als Ergänzung zum Basenfasten sehr empfehlen. Die Anwendungen können zeitlich entweder vormittags (zwischen Fußbad und Mittagessen) oder nachmittags (vor dem Abendessen) in Anspruch genommen werden.

Auch die Wirkungsweise von Schüssler Salzen und das „Ölziehen“ (20 Min. Sonnenblumenöl im Mund hin- und her bewegen) lernten wir kennen. Eine Kursteilnehmerin war bereits überzeugte Anwenderin des „Ölziehens“ und las uns einmal während des Fußbades aus einem Buch mit Erfahrungsberichten dazu vor. Die 45 Minuten Fußbäder vergingen oft wie im Fluge und es gab immer wieder neuen Gesprächsstoff und Anregungen für unsere nachmittäglichen Wanderungen.

Zu einem morgendlichen Ritual wurde für mich während meines 6-tägigen Aufenthaltes: Atemübungen an frischen Luft, Ganzkörper-Trockenbürsten, 20 Minuten Öl ziehen und ein Glas warmes Wasser vor dem Frühstück trinken. Bin deswegen extra um 6.30 Uhr aufgestanden, um dann um 8.30 Uhr am Frühstücktisch zu sein. Ist mir nicht schwer gefallen, allein der Gedanke, etwas für meine Gesundheit zu tun, war motivierend genug. Im Alltag lässt sich das alles natürlich nur schwer täglich umsetzen, insbesondere mit Familie, aber das Öl ziehen und warmes Wasser trinken schaffe ich jeden Morgen – und ich spüre die positive Wirkung täglich, auch wenn ich, gerade beim Öl ziehen, von meinem Mann immer noch belächelt werde.

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Ich kann das Basenfasten im Gutshaus Strobel sehr empfehlen. Was war meine persönliche Motivation für Basenfasten? Was habe ich während meines Aufenthaltes als besonders positiv empfunden? Hier eine Auflistung der wichtigsten Punkte:

  • -          Eine Auszeit von Alltag, Beruf, Familie nehmen
  • -          Meine Gesundheit stärken
  • -          Neue Energie tanken in einer inspirierenden Umgebung
  • -      Die vielfältige positive Wirkung von Gemüse/Obst (basische Kost) erleben, unterstützt durch viel Wasser und verschiedene basische Teesorten: Das hat sich u. a. sehr positiv auf meine Darmerkrankung ausgewirkt.
  • -          Neue Kochideen erhalten, die auch alltagstauglich sind für die Familie
  • -          Alte Gemüsesorten (wieder-) entdeckt, schmackhafte Kombinationen kennengelernt, leicht nach zu kochen
  • -          Eine individuelle Fasten-Betreuung von Frühstück bis Abendessen durch eine kompetente, einfühlsame und erfahrene Fastenleiterin (Simone Strobel)
  • -     Ein äußerst kreativer Koch (Dirk Strobel), der Frühstück (Müsli, Smoothie oder Saft), Mittagessen (immer Salat plus warmes Gemüsegericht, macht mehr als satt!) und Abendessen (Gemüsesuppen, all-you-can-eat!) täglich frisch zubereitet, liebevoll anrichtet und sich zudem vor dem Essen noch die Zeit nimmt, den Kursteilnehmern die Zusammensetzung und Zubereitung der Gerichte zu erklären.
  • -       Mehrstündige (Strand-) Wanderungen bei jedem Wetter (frische Meeresluft, Bewegung, Zeit zum Nachdenken, die Seele baumeln lassen oder gemeinsame Gespräche mit anderen Kursteilnehmern und der Fastenleiterin)
  • -          Einfach „Urlaub mal anders“ erleben, die Nachhaltigkeit ist garantiert!

Man sollte sich vorher bewusst sein, dass man während des Basenfastens verzichten sollte auf Kaffee, Alkolhol, Zigaretten, was manchem Teilnehmer anfangs schwer fallen wird. In der Gruppe fällt die Umstellung allerdings leichter.

Mein persönliches Fazit: Nach meiner ersten Woche Basenfasten auf Rügen war ich begeistert, es hat mit sehr gut getan, in vieler Hinsicht. Ich spüre täglich immer noch die Nachhaltigkeit meiner Fastenwoche, bin seit meiner Rückkehr voller Tatendrang und (meistens) gut gelaunt. Habe auf Rügen viele neue Eindrücke gewonnen und neue Idee/Anregungen für meinen Alltag mitgenommen, meine Kreativität wurde angeregt und meine Gesundheit wurde gestärkt. Sehr entspannt und gelassen kam ich nach einer Woche auf Rügen abends wieder nach Hause zurück und wurde von Ehemann und Sohn freudig empfangen. Meine erste längere Abwesenheit nach über 20 Jahren Ehe, das hat uns allen drei gut getan.

Mein Vorsatz: Einmal jährlich eine Basenfastenwoche auf Rügen im Gutshaus Strobel. Freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Aufenthalt, wahrscheinlich im Frühjahr 2019 mit einer guten Freundin, die ich für das Basenfasten und Rügen begeistern konnte.

P.S.: Schreiben ist ein Hobby von mir, bin gerne kreativ. Am vorletzten Tag bekam ich morgens um 5.00 Uhr die kreative Idee, die Erfahrungen in der Fastenwoche in Gedichtform zu übertragen. Nach gut zwei Stunden Brainstorming war mein Gedicht fertig und ich konnte es am Frühstückstisch vortragen. Es kam bei allen gut an, mancher musste schmunzeln über meine Reime, ich staunte selbst über das Ergebnis. Am Ende überreichte ich den Text als kleines Geburtstagsgeschenk an unsere wunderbare Fastenleiterin Simone Strobel. Vielleicht findet man den Text des Gedichts demnächst auf der Homepage www.gutshaus-strobel.de zum Nachlesen.

Verfasser: Teilnehmerin eines Basenfasten Kurses im Frühjahr 2018

Friedberg/Hessen, 22. April 2018